Sonntag, 12. Januar 2014

Jahreshauptversammlung 06.01.2014


Feuerwehr Hengersberg verdreifacht die Zahl der Einsatzstunden



Für 40 Jahre aktive Dienstzeit in der Feuerwehr Hengersberg wurde Michael Grill (Mitte) von zweitem Vorsitzenden Franz Mader (links) und Bürgermeister Christian Mayer ausgezeichnet.  − Foto: Fuchs

Hengersberg. Nach 2002 hatte die Feuerwehr 2013 die meisten Einsätze in den letzten 25 Jahren zu verzeichnen. 172 Mal mussten die Einsatzkräfte ausrücken. Mit 5646 Stunden verdreifachte sich die Zahl der Einsatzstunden. Hauptgrund dafür war das Juni-Hochwasser.Alle Einsätze, die Stefan Schlederer in Wort und teilweise mit Bildern dokumentierte, aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Allein 27 Mal krachte es auf der A3. Dabei mussten zahlreiche Verletzte befreit und auch Tote geborgen werden. Elfmal führte der Weg zu sonstigen Straßeneinsätzen, Verkehrsunfällen oder Ölspurbeseitigungen. 18 Mal wurde die Wehr zu Bränden auf Freiflächen, Gebäude- und Pkw-Bränden gerufen. Daneben stehen 62 Unwetter- und Katastropheneinsätze, 31 sonstige Hilfeleistungen, drei Sicherheitswachen und zwölf Fehlalarme in der Bilanz. Achtmal waren die Hengersberger Floriansjünger im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit unterwegs.Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus "Peter Wirt" fiel Bürgermeister Christian Mayer zu den einzelnen Jahresberichten auf, dass immer wieder dem Markt Hengersberg gedankt wurde. Das sei falsch, denn im Grunde müsse der Markt den Feuerwehreinsatzkräften danken, meinte Mayer in seiner in erster Linie auf die Hochwasserkatastrophe im Juni ausgerichteten Ansprache. Die Hengersberger Feuerwehrleute hätten mit dafür Sorge getragen, dass der Markt mit einem blauen Auge davongekommen sei. Das Hochwasser habe Hengersberg geprägt und einmal mehr die Bedeutung der Feuerwehren in der heutigen Zeit unterstrichen, so Mayer, der sich auch bei Jugendleiter Lukas Hansbauer und seinem Team bedankte.Von der gesellschaftlichen Seite betrachtete Vorsitzender Walter Bettstetter das abgelaufene Jahr der Feuerwehr Hengersberg, der insgesamt 160 Mitglieder angehören, darunter 61 aktive, 17 jugendliche, 58 passive und 24 fördernde Mitglieder. Zwei Gruppen der Feuerwehren Gunskirchen und Fernreit aus Oberösterreich legten mit dem Gastgeber in Hengersberg im Mai die Leistungsprüfung ab. Abordnungen beteiligten sich am Solidaritätstag für die Flutopfer, am Gründungsfest der Feuerwehr Altenufer und am Helferfest in der Stadthalle Deggendorf. Mit Blick auf den "Tag der offenen Tür" im Haus der Feuerwehr bedankte sich Bettstetter stellvertretend für alle Helfer bei der Familie Edwin Hartl für deren organisatorische Meisterleistung. Im September beteiligten sich 22 Kameraden an der Übergabe der Ehrenamtskarten in Osterhofen.Bald wird 150-jährigesBestehen gefeiert 2017 feiert die Feuerwehr Hengersberg das 150. Jubiläum. Bereits 2014 wird der Festausschuss zusammenkommen, um die Vorbereitungen zu treffen. Bettstetter ließ wissen, dass ein Kompetenzteam mit Ludwig Gürster, Michael Lang und Franz Mader sich Gedanken darüber machen werde, wie die anstehende Ersatzbeschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTW) am besten und kostengünstigsten über die Bühne gebracht werden könne.In Vertretung des erkrankten ersten Kommandanten Arthur Weiß berichtete dessen Stellvertreter Edwin Hartl jun. über drei Funk- und vier Gemeinschaftsübungen, eine Großübung und zwei Übungen im Rahmen der Brandschutzwoche sowie je zwei Hydranten- und UVV-Schulungen mit insgesamt 314 Stunden. 462 Stunden investierte man in elf Fahrerausbildungen, eine DLK-Schulung, die Ausbildung von 20 Aktiven zum Thema "Absturzsicherung", vier Mannschaftsausbildungen, fünf THL-Ausbildungen und zwei Gemeinschaftsübungen.Jugendleiter Lukas Hansbauer berichtete von der Jugendgruppe, der momentan zehn Jugendliche angehören. Die Teilnahme an der Jugendflamme und der Bayerischen Jugendleistungsprüfung stehen auch heuer im Mittelpunkt der Jugendarbeit. Daneben ist geplant, einen Feuerwehrtag abzuhalten und eine neue Jugendgruppe auf die Beine zu stellen.Aus 25 Aktiven besteht die Gruppe der von Alex Well geleiteten Atemschutzträger, die sich an 14 Übungen beteiligten. Neben zwei Gemeinschaftsübungen, einer Unterweisung und fünf Standortübungen mussten acht Atemschutzeinsätze bewältigt werden. Fünf Mitglieder haben die Prüfung zum Atemschutzgeräteträger abgelegt. Der Leiter der Atemschutzpflegestelle Alexander Peter informierte, dass von seinem Team 2013 für 14 Feuerwehren 349 Geräte und 464 Masken gereinigt, desinfiziert und geprüft sowie 601 Flaschen gefüllt wurden. Dies nahm 228 Stunden in Anspruch.Für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr Hengersberg wurde Michael Grill ausgezeichnet. 36 Kameraden händigten 2. Vorsitzender Franz Mader und Bürgermeister Christian Mayer Fluthilfenadeln und Dankesurkunden der Staatsregierung aus. In den aktiven Feuerwehrdienst übernommen wurden Theresa Bettstetter, Anton Knapp und Philipp Lang. Zum Feuerwehrmann befördert wurden Julian Lipp, Michael Mühlbauer, Karl Pöhn, Roland Schlederer, Daniel Wagner und Alexander Grill.Kreisbrandrat "Meister des Delegierens" Josef Mader, der Ende April als Kreisbrandmeister verabschiedet wird und zum letzten Mal in dieser Funktion der Jahreshauptversammlung beiwohnte, hob die Jugendfeuerwehr Hengersberg hervor, die bei der Abnahme der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehren in Plattling die Gruppe mit der höchsten Punktzahl stellte.Bezüglich der Veränderungen in der Kreisbrandinspektion ließ Mader wissen, dass innerhalb der nächsten fünf Monate fast die komplette Führungsriege ausgewechselt werde und zukünftig nicht nur in der Kreisbrandinspektion ein ziemlich heftiger Wind blasen werde, sondern auch der neue Kreisbrandrat Tag und Nacht darüber brüte, was alles geändert und angeschoben werden müsse. Sein Nachfolger könne sich auf einiges gefasst machen, so Mader, zumal neben der normal anfallenden Arbeit einiges im Laufen sei. Den neuen Kreisbrandrat Alois Schraufstetter bezeichnete Mader als einen Meister des Delegierens, ohne zu verhehlen, dass es sowohl in der Kreisbrandinspektion, als auch im Feuerwehrverband einiges aufzuholen gebe. Froh zeigte sich Mader über seine am 30. April zu Ende gehende Ära als Kreisbrandmeister, die ihn geprägt habe, ihm zum Schluss aber immer mehr zeigte, dass die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ihre Grenzen erreiche. Ehrengäste der Versammlung waren auch Altbürgermeister Werner Bachmeier sowie Ehrenkreisbrandmeister und -kommandant Josef Mader sen. − fr


Quelle: www.pnp.de