Feuerwehr
Hengersberg verdreifacht die Zahl der Einsatzstunden
Für 40 Jahre aktive Dienstzeit in der Feuerwehr Hengersberg wurde
Michael Grill (Mitte) von zweitem Vorsitzenden Franz Mader (links) und
Bürgermeister Christian Mayer ausgezeichnet. − Foto: Fuchs
Hengersberg. Nach 2002 hatte die Feuerwehr 2013 die meisten Einsätze in
den letzten 25 Jahren zu verzeichnen. 172 Mal mussten die Einsatzkräfte
ausrücken. Mit 5646 Stunden verdreifachte sich die Zahl der Einsatzstunden.
Hauptgrund dafür war das Juni-Hochwasser.Alle Einsätze, die Stefan Schlederer in
Wort und teilweise mit Bildern dokumentierte, aufzuzählen, würde den Rahmen
sprengen. Allein 27 Mal krachte es auf der A3. Dabei mussten zahlreiche
Verletzte befreit und auch Tote geborgen werden. Elfmal führte der Weg zu
sonstigen Straßeneinsätzen, Verkehrsunfällen oder Ölspurbeseitigungen. 18 Mal
wurde die Wehr zu Bränden auf Freiflächen, Gebäude- und Pkw-Bränden gerufen.
Daneben stehen 62 Unwetter- und Katastropheneinsätze, 31 sonstige
Hilfeleistungen, drei Sicherheitswachen und zwölf Fehlalarme in der Bilanz.
Achtmal waren die Hengersberger Floriansjünger im Zuge der
Öffentlichkeitsarbeit unterwegs.Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus
"Peter Wirt" fiel Bürgermeister Christian Mayer zu den einzelnen
Jahresberichten auf, dass immer wieder dem Markt Hengersberg gedankt wurde. Das
sei falsch, denn im Grunde müsse der Markt den Feuerwehreinsatzkräften danken,
meinte Mayer in seiner in erster Linie auf die Hochwasserkatastrophe im Juni
ausgerichteten Ansprache. Die Hengersberger Feuerwehrleute hätten mit dafür
Sorge getragen, dass der Markt mit einem blauen Auge davongekommen sei. Das
Hochwasser habe Hengersberg geprägt und einmal mehr die Bedeutung der
Feuerwehren in der heutigen Zeit unterstrichen, so Mayer, der sich auch bei
Jugendleiter Lukas Hansbauer und seinem Team bedankte.Von der
gesellschaftlichen Seite betrachtete Vorsitzender Walter Bettstetter das
abgelaufene Jahr der Feuerwehr Hengersberg, der insgesamt 160 Mitglieder
angehören, darunter 61 aktive, 17 jugendliche, 58 passive und 24 fördernde
Mitglieder. Zwei Gruppen der Feuerwehren Gunskirchen und Fernreit aus
Oberösterreich legten mit dem Gastgeber in Hengersberg im Mai die
Leistungsprüfung ab. Abordnungen beteiligten sich am Solidaritätstag für die
Flutopfer, am Gründungsfest der Feuerwehr Altenufer und am Helferfest in der
Stadthalle Deggendorf. Mit Blick auf den "Tag der offenen Tür" im
Haus der Feuerwehr bedankte sich Bettstetter stellvertretend für alle Helfer
bei der Familie Edwin Hartl für deren organisatorische Meisterleistung. Im September
beteiligten sich 22 Kameraden an der Übergabe der Ehrenamtskarten in
Osterhofen.Bald wird 150-jährigesBestehen gefeiert 2017 feiert die Feuerwehr
Hengersberg das 150. Jubiläum. Bereits 2014 wird der Festausschuss
zusammenkommen, um die Vorbereitungen zu treffen. Bettstetter ließ wissen, dass
ein Kompetenzteam mit Ludwig Gürster, Michael Lang und Franz Mader sich
Gedanken darüber machen werde, wie die anstehende Ersatzbeschaffung eines
Mannschaftstransportwagens (MTW) am besten und kostengünstigsten über die Bühne
gebracht werden könne.In Vertretung des erkrankten ersten Kommandanten Arthur
Weiß berichtete dessen Stellvertreter Edwin Hartl jun. über drei Funk- und vier
Gemeinschaftsübungen, eine Großübung und zwei Übungen im Rahmen der
Brandschutzwoche sowie je zwei Hydranten- und UVV-Schulungen mit insgesamt 314
Stunden. 462 Stunden investierte man in elf Fahrerausbildungen, eine
DLK-Schulung, die Ausbildung von 20 Aktiven zum Thema
"Absturzsicherung", vier Mannschaftsausbildungen, fünf THL-Ausbildungen
und zwei Gemeinschaftsübungen.Jugendleiter Lukas Hansbauer berichtete von der
Jugendgruppe, der momentan zehn Jugendliche angehören. Die Teilnahme an der
Jugendflamme und der Bayerischen Jugendleistungsprüfung stehen auch heuer im
Mittelpunkt der Jugendarbeit. Daneben ist geplant, einen Feuerwehrtag
abzuhalten und eine neue Jugendgruppe auf die Beine zu stellen.Aus 25 Aktiven
besteht die Gruppe der von Alex Well geleiteten Atemschutzträger, die sich an
14 Übungen beteiligten. Neben zwei Gemeinschaftsübungen, einer Unterweisung und
fünf Standortübungen mussten acht Atemschutzeinsätze bewältigt werden. Fünf
Mitglieder haben die Prüfung zum Atemschutzgeräteträger abgelegt. Der Leiter
der Atemschutzpflegestelle Alexander Peter informierte, dass von seinem Team
2013 für 14 Feuerwehren 349 Geräte und 464 Masken gereinigt, desinfiziert und
geprüft sowie 601 Flaschen gefüllt wurden. Dies nahm 228 Stunden in
Anspruch.Für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr Hengersberg wurde Michael
Grill ausgezeichnet. 36 Kameraden händigten 2. Vorsitzender Franz Mader und
Bürgermeister Christian Mayer Fluthilfenadeln und Dankesurkunden der
Staatsregierung aus. In den aktiven Feuerwehrdienst übernommen wurden Theresa
Bettstetter, Anton Knapp und Philipp Lang. Zum Feuerwehrmann befördert wurden
Julian Lipp, Michael Mühlbauer, Karl Pöhn, Roland Schlederer, Daniel Wagner und
Alexander Grill.Kreisbrandrat "Meister des Delegierens" Josef Mader,
der Ende April als Kreisbrandmeister verabschiedet wird und zum letzten Mal in
dieser Funktion der Jahreshauptversammlung beiwohnte, hob die Jugendfeuerwehr
Hengersberg hervor, die bei der Abnahme der Leistungsspange der Deutschen
Jugendfeuerwehren in Plattling die Gruppe mit der höchsten Punktzahl
stellte.Bezüglich der Veränderungen in der Kreisbrandinspektion ließ Mader
wissen, dass innerhalb der nächsten fünf Monate fast die komplette
Führungsriege ausgewechselt werde und zukünftig nicht nur in der
Kreisbrandinspektion ein ziemlich heftiger Wind blasen werde, sondern auch der
neue Kreisbrandrat Tag und Nacht darüber brüte, was alles geändert und
angeschoben werden müsse. Sein Nachfolger könne sich auf einiges gefasst
machen, so Mader, zumal neben der normal anfallenden Arbeit einiges im Laufen
sei. Den neuen Kreisbrandrat Alois Schraufstetter bezeichnete Mader als einen
Meister des Delegierens, ohne zu verhehlen, dass es sowohl in der
Kreisbrandinspektion, als auch im Feuerwehrverband einiges aufzuholen gebe.
Froh zeigte sich Mader über seine am 30. April zu Ende gehende Ära als
Kreisbrandmeister, die ihn geprägt habe, ihm zum Schluss aber immer mehr
zeigte, dass die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ihre Grenzen
erreiche. Ehrengäste der Versammlung waren auch Altbürgermeister Werner
Bachmeier sowie Ehrenkreisbrandmeister und -kommandant Josef Mader sen. − fr
Quelle: www.pnp.de