Feuerwehrler als Seelentröster
Ersthelfer sind auch psychosozial gefragt
Referent Torsten Maier betonte, wie wichtig der möglichst
frühe Beginn der seelischen Betreuung bei Unglücken ist. −Foto: Feuerwehr
Hengersberg.
Bereits zum dritten Mal fand im Haus der Feuerwehr in Hengersberg der Lehrgang
Erstbetreuer Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) statt. 13 Männer und Frauen
aus den Feuerwehren des Landkreises bildeten sich dabei fort.
Immer öfter müssen die
Einsatzkräfte der Feuerwehr auch "Erste Hilfe für die Seele" leisten,
bis die Kräfte der Notfallseelsorge oder des Kriseninterventionsdienstes (KID)
am Einsatzort sind. Ihre psychosozialen Kompetenzen sind etwa dann gefragt,
wenn der Brandleider oder Angehörige von Unfallopfern an die Einsatzstelle
kommen oder Augenzeugen und unverletzt Beteiligte betreut werden müssen. Nicht
nur erste Hilfsmaßnahmen für den Körper, sondern auch für die Seele ermöglichen
und fördern den körperlichen und seelischen Heilungsprozess.
Referent Torsten Maier
schilderte den Aufbau der Notfallseelsorge/Krisenintervention im Landkreis
Deggendorf. Er betonte dabei, wie wichtig der möglichst frühe Beginn der
seelischen Betreuung sei, um späteren Traumafolgestörungen vorzubeugen. Dabei
spielen die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine wichtige Rolle, da diese häufig
als erste am Unglücksort seien.
Wie Gehirn und Körper
eines Menschen in einer solchen belastenden Situation reagieren, stand als
nächster Ausbildungspunkt auf der Tagesordnung. Erkenntnisse aus der
Psychotraumatologie wurden dabei in Wort und Bild den Teilnehmern vermittelt.
Anschließend gab es einfache und wichtige Tipps wie den Betroffenen in einer
solchen Situation geholfen werden kann.
Den Fragen der
aufmerksamen Teilnehmer stellte sich auch Kreisbrandmeister Xaver Altschäfl.
Aus seinem Erfahrungsschatz konnte er viele Tipps weitergeben.
Abschließend bekamen die
Feuerwehrmänner und -frauen wichtige Anregungen zum Thema Psychohygiene, also
Informationen darüber, was die Einsatzkräfte nach einem belastenden Einsatz für
ihre eigene seelische Gesundheit tun können. − dz
Quelle: www.pnp.de