"Florian Hengersberg 17/1" – so lautet der Funkrufname für das neue Einsatzmotorrad der Feuerwehr Hengersberg. Es ist im Beisein von Landrat Christian Bernreiter, stellvertretendem Bürgermeister Ewald Straßer, Kreisbrandinspektor Bernhard Süß, Kreisbrandmeister Michael Ertl und Erwin Wurzer vom Verein zur Förderung des Katastrophenschutzes im Landkreis Deggendorf offiziell übergeben und in Betrieb gestellt worden.
Schon lange war bei der Feuerwehr Hengersberg der Wunsch nach einem eigenen Einsatzmotorrad geäußert worden, kommt es auf der A3 doch immer wieder zu Unfällen und Staus, die ein Durchkommen für die Feuerwehr-Einsatzkräfte erschweren. Damit eine Führungskraft die Einsatzstelle schneller erreicht und die Lage beurteilen kann, hatte der Förderverein Katastrophenschutz von Juni bis September 2019 im Feuerwehrhaus Hengersberg leihweise ein Einsatzmotorrad stationiert, das das Vorankommen zur Unfallstelle vor allem auf der Autobahn wesentlich erleichterte.
Das Einsatzmotorrad auf der Autobahn hat sich bewährt. Und da die Baustellen, vor allem mit Blick auf den geplanten dreispurigen Ausbau zwischen Deggendorf und Hengersberg, in Zukunft nicht weniger werden, hat sich die FF Hengersberg im Herbst 2019 dazu durchgerungen, sich ein eigenes Dienstmotorrad zuzulegen. Mit Unterstützung von Erwin Wurzer konnte schon bald eine sehr gute, gebrauchte BMW GS650 ausfindig gemacht werden. Sie hat zwar bereits 20 Jahre auf dem Buckel, ist allerdings vom Vorbesitzer sehr gut gepflegt und kaum gefahren worden.
"Das Fahrzeug steht da wie neu", bekräftigte Kommandant Edwin Hartl und die umstehenden Gäste und Feuerwehrkameraden mussten ihm recht geben. Mit 4000 Euro war es ein Schnäppchen, das der Feuerwehr zukünftig gute Dienste leisten wird. Inklusive Fahrzeugausstattung, Signalanlage, Bekleidung, zwei Helmen sowie der neuen Bereifung und einem stabilen Seitenkoffer, in dem unter anderem ein Feuerlöscher sowie diverses Einsatz- und Rettungsmaterial untergebracht sind, mussten 7700 Euro aus Eigenmitteln aufgewendet werden. Der Markt Hengersberg beteiligte sich zudem mit 2000 Euro und den Kosten für das Einsatzfunkgerät, der Landkreis Deggendorf mit 500 Euro und der Förderverein Katastrophenschutz ebenfalls mit 500 Euro an der Anschaffung.
Neben den Einsatzfahrten zu Unfällen und sonstigen Geschehnissen auf der Autobahn dient das Motorrad auch zu Erkundungs- und Versorgungsfahrten oder zum Abfahren von Deichhinterwegen und zu Personensuchen, führte Vorsitzender Stefan Schlederer aus. Er hatte die Gäste begrüßt und erklärt, wie die Feuerwehr Hengersberg auf den "Geschmack" kam, sich für die Anschaffung eines eigenen Einsatzmotorrades zu entscheiden. Schlederer bedankte sich bei den Unterstützern und bat gleichzeitig um Beteiligung an der Spendenaktion für einen verstorbenen Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Bischofsreuth, der eine fünfköpfige Familie mit vier kleinen Kindern hinterließ.
Ewald Straßer sparte sich neben einem Glückwunsch weitere Worte und übernahm kurzerhand die Kosten für die erste Tankfüllung des neuen Einsatzmotorrades. Bernhard Süß schloss sich den Glückwünschen an und sprach von einer guten Idee, die von der Feuerwehr Hengersberg in die Tat umgesetzt wurde. Es gebe viele Einsatzspektren, die die Anschaffung rechtfertigen betonte Süß, darauf verweisend, dass dies unterm Strich gut angelegtes Geld sei, das der Bevölkerung zugutekomme.
Erwin Wurzer verwies auf die zukünftigen Aufgaben, die auf die Feuerwehren zukommen. Landrat Christian Bernreiter bestätigte, dass die Feuerwehr Hengersberg sehr stark gefordert sei und sie mit der Zeit gehen müsse, was mit der Anschaffung des Einsatzmotorrades zum Ausdruck gebracht werde. Auf die Feuerwehr Hengersberg sei Verlass, so Bernreiter, der die Einsatzkräfte bat, die nötige Umsicht walten zu lassen, damit nichts passiere.
Der Übergabe schloss sich ein gemütliches Beisammensein an, bei dem die Feuerwehr vorgesorgt hatte, den Corona-Vorschriften sowohl bei der Masken- als auch der Abstandspflicht Folge zu leisten. − fr
Quelle: www.pnp.de