Endlich war es soweit! Nach über 15 Jahre Wartezeit konnte die
Feuerwehr Hengersberg den Schlauchwagen für den Landkreis Deggendorf am 05.
Oktober 2015 in Bonn-Dransdorf vom Bestückungslager
des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe abholen. Bereits einen Tag vorher machten sich die
Kommandanten Edwin Hartl und Franz Mader sowie Gerätewart Ludwig Gürster auf
den Weg nach Bonn. Aufgebaut wurde der Schlauchwagen von der Fa. Freytag
Karosseriebau GmbH in Elze. Als Fahrgestell wurde ein MAN TGM 13.250 4x4 BB
verwendet. Der Schlauchwagen wird hauptsächlich zur Wasserversorgung über lange
Wegstrecken eingesetzt. Hierzu werden insgesamt 2000 m B-Schlauch mitgeführt.
Die Schlauchleitungen liegen zusammengekuppelt zu jeweils 10 Schläuchen a 20 m
in einer Kassette. Die Leitungen der einzelnen Kassetten sind wiederum
verbunden. Fünf dieser Kassetten sind rechts und fünf Kassetten sind links auf
der Ladefläche untergebracht. So können bei langsamer Fahrt zwei Leitungen mit
1000 m Länge oder eine Leitung mit 2000 m Länge verlegt werden. Das Verlegen
dieser Schlauchleitungen wird von einer Einsatzkraft auf der Ladefläche
beobachtet. Hier wurde extra ein Sitz für die Einsatzkraft installiert. Es
besteht eine ständige Kommunikationsmöglichkeit über eine Gegensprechanlage zum
Fahrer. An Straßenkreuzungen und Einmündungen wird ein sicheres Queren dieser
verlegten Leitungen für Fahrzeuge durch insgesamt 12 Schlauchbrücken
ermöglicht. Ebenso wird eine Tragkraftspritze mitgeführt, die sowohl an der
Wasserentnahmestelle bis zu 1500 Liter pro Minute fördern kann oder in der
Schlauchleitung als Verstärkerspritze eingesetzt werden kann, umso größere
Entfernungen oder Höhenunterschiede zu überwinden. Um einen kontinuierlichen
Pumpbetrieb sicher zu stellen ist zusätzlich ein Faltbehälter mit einer
Kapazität von 5000 Liter Wasser auf dem Fahrzeug verlastet. Durch weitere
Schläuche und Armaturen ist auch ein autarker Einsatz des Fahrzeuges bei
kleineren Bränden möglich. Die Ladebordwand ermöglicht eine Nutzung als Logistikfahrzeug
und erleichtert die Be- und Entladung von Waren. Hierzu müssen dann die
Schlauchkassetten entnommen werden. Dann können beispielsweise bis zu acht
Paletten mit einem Gesamtgewicht von 4000 kg transportiert werden.
2.Kdt. Franz Mader (v.l.)
1.Kdt. Edwin Hartl und Gerätewart Ludwig Gürster holten den Schlauchwagen in
Bonn ab.