Sonntag, 4. Oktober 2015

Die Feuerwehr zeigt, was sie kann

Die Feuerwehr zeigt, was sie kann





Am Rettungsspreizer konnten Groß und Klein ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Das schauten sich auch Bürgermeister Christian Mayer und Landrat Christian Bernreiter genauer an. − Fotos: Fuchs

Hengersberg. Die Feuerwehr-Aktionswoche, früher Brandschutzwoche, dient dem Zweck, die Menschen auf die Arbeit in den Feuerwehren aufmerksam zu machen. Sie soll einen Anstoß geben, sich mit dem Thema "Freiwillig und Ehrenamtlich in der Feuerwehr helfen" auseinanderzusetzen. Immer mehr Feuerwehren schätzen es, dass verstärkt auch Frauen aktiv Dienst leisten und damit dazu beitragen, dass ausreichend Kräfte für die Einsätze zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt deshalb wurde die diesjährige Aktionswoche unter das Motto "Frauen zur Feuerwehr" gestellt.Dem Thema widmete sich auch der Beitrag der Feuerwehren des Marktes Hengersberg und der Gemeinde Niederalteich, die, abweichend von der herkömmlichen Gepflogenheit der Großübungen, auf den Marktplatz und das angrenzende Zacher-Grundstück eingeladen hatten, um ihre Arbeit, Gerätschaften und Fahrzeuge der Öffentlichkeit vorzustellen. Für die Frauenarbeit in der Feuerwehr wurde an einem Infostand geworben. Darüber hinaus war ein umfangreiches Programm geboten, zu dem Kreisbrandmeister Michael Ertl die Gäste begrüßte, darunter Landrat Christian Bernreiter, Bürgermeister Christian Mayer, stellvertretende Bürgermeisterin Petra Nadolny aus Niederalteich, Kreisbrandrat Alois Schraufstetter, die Kreisbrandinspektoren Bernhard Süß und Erwin Wurzer, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Konrad Seis, die Kreisfrauenbeauftragten Martina Held, Sandra Pöschl und Sabine Peter, Kreisjugendleiter und Kreisbrandmeister Hans Scheungrab, SPD-Kreisvorsitzenden Ewald Straßer, Judith Rothenwöhrer mit ihrem Branderziehungsteam sowie einige Kreisbrandmeister des Feuerwehr-Inspektionsbezirks.

Viel Dampf ablassen war bei der Feuerlöschvorführung am brennenden Objekt angesagt.
Die Vorstellung der Feuerwehren bezeichnete Christian Bernreiter als eine tolle Sache, einerseits, um der Öffentlichkeit die Schlagkraft zu demonstrieren, andererseits, um Werbung in eigener Sache zu machen. Zur Frauenarbeit in den Feuerwehren erklärte er, dass man landkreisweit sehr gut aufgestellt sei und die geforderte Quote erfülle. Auf den Fuhrpark und die Ausrüstung der Feuerwehren eingehend, in die Staat, Landkreis und Kommunen Millionen investierten, sagte Bernreiter, dass jeder Euro gut angelegt sei, zumal dies den Menschen diene und die Einsatzkräfte ohne vernünftiges Werkzeug nicht helfen könnten. Es sei im Landkreis Deggendorf zutiefst beruhigend, zu wissen, dass die Feuerwehren da sind, wenn man sie braucht.
Wie wertvoll und wichtig die Feuerwehren sind, verdeutlichte Christian Mayer an zwei Beispielen: Zum einen am Brand vor einigen hundert Jahren, der alle Häuser des Marktplatzes abfackelte, zumal das Übergreifen des Feuers aufgrund der begrenzten Möglichkeiten zu dieser Zeit nicht aufgehalten werden konnte. Das Gegenteil war der Fall, als vor einigen Jahren am Marktplatz das ehemalige Gasthaus Loher in Flammen stand, die Feuerwehr aber aufgrund ihrer Ausbildung und der technischen Möglichkeiten großen Schaden abwenden konnte.
Petra Nadolny schloss sich ihrem Amtskollegen an und hob hervor, dass sich Verantwortliche und Bevölkerung sehr wohl bewusst seien, was sie an der Feuerwehr haben, und dass sie ohne sie aufgeschmissen wären. Den Frauen rief Nadolny aufmunternd zu: "Auf geht’s, traut’s euch das zua, geht’s zur Feuerwehr."
Auf das Motto des Landesfeuerwehrverbands "Frauen zur Feuerwehr" eingehend verwies Konrad Seis auf 25000 Frauen, die in Bayern aktiven Dienst leisten. Er dankte allen Feuerwehraktiven für den enormen Einsatz. Dass in 77 der insgesamt 93 Landkreisfeuerwehren 400 Frauen integriert sind und sich knapp 200 Anwärterinnen in den Jugendgruppen der Feuerwehren auf ihren aktiven Dienst vorbereiten, ließ Martina Held wissen.
Mit dem Motto der Brandschutzwoche wolle man Interessierte ansprechen, sich die Arbeit bei der Feuerwehr anzuschauen. Mit ihrem Frauenteam hatte Martina Held eine Aktion mit dem Rettungsspreizer vorbereitet, mit der aufgezeigt wurde, wie viel Fingerspitzengefühl notwendig ist, um einen kleinen Plastikbecher von der einen auf die andere Seite zu befördern. Daran hatten Erwachsene und Kinder ebenso ihre Freude wie an zahlreichen Vorführungen: Die Sandsackabfüllanlage wurde demonstriert und ein Feuerlöscheinsatz am brennenden Objekt. Mit Schlauchkuppeln und -spritzen trugen die Jugendfeuerwehren zum Gelingen des Aktionstags bei. Mit Infoständen waren die Feuerwehrfrauen und das Brandschutzerziehungsteam auf dem Marktplatz vertreten. Last but not least kam der Erlös des Verkaufs von Kaffee und Kuchen den Jugendlichen der beteiligten Feuerwehren Hengersberg, Niederalteich, Altenufer, Schwarzach, Schwanenkirchen, Frohnstetten und Waltersdorf zugute. − fr
Quelle: PNP vom 02.10.2015