Am Rettungsspreizer
konnten Groß und Klein ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Das schauten
sich auch Bürgermeister Christian Mayer und Landrat Christian Bernreiter
genauer an. − Fotos: Fuchs
Hengersberg.
Die Feuerwehr-Aktionswoche, früher Brandschutzwoche, dient dem Zweck, die
Menschen auf die Arbeit in den Feuerwehren aufmerksam zu machen. Sie soll einen
Anstoß geben, sich mit dem Thema "Freiwillig und Ehrenamtlich in der
Feuerwehr helfen" auseinanderzusetzen. Immer mehr Feuerwehren schätzen es,
dass verstärkt auch Frauen aktiv Dienst leisten und damit dazu beitragen, dass
ausreichend Kräfte für die Einsätze zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt deshalb
wurde die diesjährige Aktionswoche unter das Motto "Frauen zur
Feuerwehr" gestellt.Dem Thema
widmete sich auch der Beitrag der Feuerwehren des Marktes Hengersberg und der
Gemeinde Niederalteich, die, abweichend von der herkömmlichen Gepflogenheit der
Großübungen, auf den Marktplatz und das angrenzende Zacher-Grundstück
eingeladen hatten, um ihre Arbeit, Gerätschaften und Fahrzeuge der
Öffentlichkeit vorzustellen. Für die Frauenarbeit in der Feuerwehr wurde an
einem Infostand geworben. Darüber hinaus war ein umfangreiches Programm
geboten, zu dem Kreisbrandmeister Michael Ertl die Gäste begrüßte, darunter
Landrat Christian Bernreiter, Bürgermeister Christian Mayer, stellvertretende
Bürgermeisterin Petra Nadolny aus Niederalteich, Kreisbrandrat Alois
Schraufstetter, die Kreisbrandinspektoren Bernhard Süß und Erwin Wurzer, den
Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Konrad Seis, die
Kreisfrauenbeauftragten Martina Held, Sandra Pöschl und Sabine Peter,
Kreisjugendleiter und Kreisbrandmeister Hans Scheungrab, SPD-Kreisvorsitzenden
Ewald Straßer, Judith Rothenwöhrer mit ihrem Branderziehungsteam sowie einige
Kreisbrandmeister des Feuerwehr-Inspektionsbezirks.
Viel Dampf ablassen war bei der Feuerlöschvorführung am brennenden Objekt angesagt.
Die
Vorstellung der Feuerwehren bezeichnete Christian Bernreiter als eine tolle
Sache, einerseits, um der Öffentlichkeit die Schlagkraft zu demonstrieren,
andererseits, um Werbung in eigener Sache zu machen. Zur Frauenarbeit in den
Feuerwehren erklärte er, dass man landkreisweit sehr gut aufgestellt sei und
die geforderte Quote erfülle. Auf den Fuhrpark und die Ausrüstung der
Feuerwehren eingehend, in die Staat, Landkreis und Kommunen Millionen
investierten, sagte Bernreiter, dass jeder Euro gut angelegt sei, zumal dies
den Menschen diene und die Einsatzkräfte ohne vernünftiges Werkzeug nicht
helfen könnten. Es sei im Landkreis Deggendorf zutiefst beruhigend, zu wissen,
dass die Feuerwehren da sind, wenn man sie braucht.
Wie wertvoll
und wichtig die Feuerwehren sind, verdeutlichte Christian Mayer an zwei
Beispielen: Zum einen am Brand vor einigen hundert Jahren, der alle Häuser des
Marktplatzes abfackelte, zumal das Übergreifen des Feuers aufgrund der
begrenzten Möglichkeiten zu dieser Zeit nicht aufgehalten werden konnte. Das
Gegenteil war der Fall, als vor einigen Jahren am Marktplatz das ehemalige
Gasthaus Loher in Flammen stand, die Feuerwehr aber aufgrund ihrer Ausbildung
und der technischen Möglichkeiten großen Schaden abwenden konnte.
Petra
Nadolny schloss sich ihrem Amtskollegen an und hob hervor, dass sich
Verantwortliche und Bevölkerung sehr wohl bewusst seien, was sie an der
Feuerwehr haben, und dass sie ohne sie aufgeschmissen wären. Den Frauen rief
Nadolny aufmunternd zu: "Auf geht’s, traut’s euch das zua, geht’s zur
Feuerwehr."
Auf das
Motto des Landesfeuerwehrverbands "Frauen zur Feuerwehr" eingehend
verwies Konrad Seis auf 25000 Frauen, die in Bayern aktiven Dienst leisten. Er
dankte allen Feuerwehraktiven für den enormen Einsatz. Dass in 77 der insgesamt
93 Landkreisfeuerwehren 400 Frauen integriert sind und sich knapp 200
Anwärterinnen in den Jugendgruppen der Feuerwehren auf ihren aktiven Dienst
vorbereiten, ließ Martina Held wissen.
Mit dem
Motto der Brandschutzwoche wolle man Interessierte ansprechen, sich die Arbeit
bei der Feuerwehr anzuschauen. Mit ihrem Frauenteam hatte Martina Held eine
Aktion mit dem Rettungsspreizer vorbereitet, mit der aufgezeigt wurde, wie viel
Fingerspitzengefühl notwendig ist, um einen kleinen Plastikbecher von der einen
auf die andere Seite zu befördern. Daran hatten Erwachsene und Kinder ebenso
ihre Freude wie an zahlreichen Vorführungen: Die Sandsackabfüllanlage wurde
demonstriert und ein Feuerlöscheinsatz am brennenden Objekt. Mit
Schlauchkuppeln und -spritzen trugen die Jugendfeuerwehren zum Gelingen des
Aktionstags bei. Mit Infoständen waren die Feuerwehrfrauen und das
Brandschutzerziehungsteam auf dem Marktplatz vertreten. Last but not least kam
der Erlös des Verkaufs von Kaffee und Kuchen den Jugendlichen der beteiligten
Feuerwehren Hengersberg, Niederalteich, Altenufer, Schwarzach, Schwanenkirchen,
Frohnstetten und Waltersdorf zugute. − fr
Quelle: PNP vom 02.10.2015