Schwarzacher
Feuerwehr stellt Kameraden aus Hengersberg "süffisante Aufgaben"
Hengersberg. Im kommenden Jahr
feiert die Feuerwehr Hengersberg ihr 150-jähriges Bestehen. Dazu braucht es einen Paten, der in
der Nachbarwehr Schwarzach schnell gefunden war. Was bot sich zum Patenbitten
besser an, als das Festwochenende in Schwarzach mit Ehrenabend und
Fahrzeugweihe der Schwarzacher Wehr, die das Feld mit einem großen Festzelt und
Musik bestellt hatte? Folglich machten sich Vorsitzender Walter Bettstetter und
Kommandant Edwin Hartl jun. mit großer Gefolgschaft auf den rund zwei Kilometer
langen Weg vom Haus der Feuerwehr über die Ohebrücke zum Dorfplatz, wohin die
Schwarzacher Wehr zum Ehrenabend eingeladen hatte. Der wurde noch geduldig
abgewartet, ehe Walter Bettstetter zu fortgeschrittener Stunde ans Mikrofon
schritt und vor Vorsitzendem Erich Pfaffinger in die Knie ging, um sein
Patengesuch loszuwerden.
Der
Pfaffinger Erich tat so, als wüsste er nichts davon und gab den Bittstellern zu
verstehen, dass er ohne die Vorstandschaft nichts entscheiden könne. Die
Hengersberger ließen sich davon nicht entmutigen und pochten weiter auf die
Patenschaftsübernahme. Nach Rücksprache mit seinen Vorstandskollegen und der
jubelnden Menge im Festzelt ließ sich Erich Pfaffinger auf einen Deal ein. Vor
dem Schwarzacher Ja mussten die Floriansjünger aus Hengersberg im wahrsten
Sinne des Wortes ihre Trinkfestigkeit unter Beweis stellen. Mit einem kräftigen
Bier-Marsch wurden der Vorstandschaft und Kommandantur vorneweg
"süffisante Aufgaben" gestellt, die es in sich hatten. Eine halbe
Bier auf Ex austrinken war für Michael Lang, Walter Bettstetter, Edwin Hartl
und Mathias Nirschl noch das einfachste der vier hochprozentigen Hindernisse,
die die Schwarzacher in weiser Voraussicht vorbereitet hatten. Der zweite
Kraftakt hatte es in sich. Hier galt es, vier auf einem langen Brett befestigte
und mit edlem Gerstensaft gefüllte Weißbiergläser im gleichmäßigen Kippvorgang
auszutrinken. Als dies nach einem kurzen Aussetzer geschafft war, baten Erich
Pfaffinger und Josef Kurz die Gäste zur nächsten Bewährungsprobe. Wie vom
Ballermann bekannt, musste eine übergroße Goaßmass über Schlauchleitungen
ausgetrunken werden. Zu guter Letzt musste ein Luftballon mit dem Mund über
drei Schlauchleitungen und einen Wasserwerfer aufgeblasen werden.
Als
das alles überstanden war, glänzten die Augen der Hengersberger Führungskräfte
zwar schon ganz gewaltig, aber sie hatten es überstanden und die Zusage zur
Übernahme der Patenschaft war nur mehr reine Formsache. Nebenbei vermerkte
Erich Pfaffinger mit etwas Zynismus, dass sich die Schwarzacher von Anfang an
einig waren, diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen.
Die Vorsitzenden Michael Lang (von links) und Walter Bettstetter mussten
mit den Kommandanten Edwin Hartl und Mathias Nirschl ihre Trinkfestigkeit unter
Beweis stellen.
Aufgabe: Einen auf einer Wasserspritze
befestigten Luftballon über Feuerwehrschläuche aufpumpen und zum Platzen
bringen, allerdings nicht mit Pressluft, sondern mit dem Mundwerk. − Fotos:
Fuchs